Juckreiz, Pferdeekzem, Hautentzündung

Es gibt Pferde, die reagieren nur im Sommer mit Hautproblemen (Sommerekzem) das liegt meist an einem allergischen Hintergrund. Meist kommt es zu einem Kontakt mit Insekten, welche die Haut sensibilisieren. Auch Pollen die sich auf der Haut absetzen können der Hintergrund sein.

Medikamente die mehrfach und langfristig verabreicht werden, können ebenfalls in Betracht gezogen werden und als möglicher, allergischer Auslöser dienen. Das Sommerekzem zeigt sich meist an der Mähne und Schweifrübe und entwickelt sich dann weiter. Die sommerbelasteten Pferde, haben meist zu Beginn der Erkrankung, im Winter eine Erholungsphase. Kommt es aber zu weiteren Schädigungen der tieferen Hautschichten zeigt sich das Problem nach und nach das ganze Jahr über und wird stärker.

 

Der Juckreiz
Ein klassisches Symptom bei Hauterkrankungen ist der Juckreiz. Er entsteht durch Reizung der in der Oberhaut befindlichen sensiblen Nervenendungen. Da der Juckreiz stark verbunden mit einem Ekzem ist, bleiben wir noch etwas bei diesem Thema. Manchmal ist Juckreiz auch eine Kopfsache, manche Pferde jucken sich spontan wenn sie eine Mücke summen hören. 

Für den Juckreiz der also nicht immer etwas mit der Haut zu tun haben muss, kommt folgendes im Hintergrund in Frage :

  • psychosomatische Störungen, Unsicherheit, Angst
  • Funktionseinschränkung einzelner Organe
  • Allergien, Wurmbefall
  • Darmstörungen
  • Übersäuerung (kann im übrigen massiven Juckreiz auslösen)
  • Stoffwechselerkrankungen, Leberblockaden
  • Vergiftungen
  • Unterversorgung an Botenstoffen
  • zu schnelle Futterumstellung

 

Die einzelnen Stufen die so ein Pferdeekzem erreichen kann, sind unterschiedlich und hängen davon ab, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet :

  • Rötung, Schwellung vermehre Wärme der Haut, Bildung von Ekzemknötchen
  • Bläschen bilden sich, wenn die platzen ist die Oberfläche gerötet und nässend
  • Ein Krustenbildung entwickelt sich, wenn die sich ungewollt lösen, dringen Bakterien ein.
  • Es bildet sich ein eitriges Sekret, fettige Beläge werden sichtbar.
  • Umfangreiche Schwellungen, heiße Haut, Entzündungen, Absterben von Gewebe, abgestoßene Hautfetzen.
  • Durch den ständigen Juckreiz und das Scheuern der Pferde an irgendwelchen Gegenständen, wird die Haut immer mehr gereizt und geht in ein chronisches Stadium über.

 

Es muss nicht immer die ganze Haut befallen werden, meist sind es bestimmte Regionen wie der Schweif oder die Mähne, um die Ohren herum, am Unterbauch, auf der Rückenlinie, an den Beinen (Mauke/Raspe) oder auch an den Flanken oder im Gesicht.
Die krankhaften Hautveränderung entwickeln sich allmählich :

  • spröde, raue und schuppige Haut, brüchiges, struppiges und glanzloses Fell.
  • verdickte, gerötete, nässende und rissige Haut, schmerzhafte Stellen.
  • Stellen die eitern können, verklebte Stellen, Belege auf der Haut, die Haut riecht muffig, starker Juckreiz.

 

Bei einer sog. Photosensibilitätsreaktion ist eine Überempfindlichkeit der Pferdehaut gegenüber Sonneneinwirkung (photodynamische Substanzen) vorhanden.
Bei hellhäutigen Pferden und an unpigmentierten Hautstellen findet eine Sensibilitätsreaktion statt, die zu schweren Hautreizungen führt.


Auslöser sind oft :

  • erhöhte Ozonwerte
  • Verfütterung von Johanniskraut in Verbindung mit Sonneneinwirkung.
  • bei Leberfunktionsstörungen kann das Phylloerythrin (Abbauprodukt von Chlorophyll) nicht abgebaut werden.
  • Medikamente mit Sulfonamid können eine allergische Reaktion auslösen. Es kommt zu einer vermehrten Irritationen der Haut, an Augen, Maul und Nüstern.

 

Andere unpigmentierte Hautstellen kommen ebenfalls in Frage.

Die Symptome der Hautentzündung gehen von

  • leichter Rötung
  • Schuppenbildung
  • Juckreiz
  • bis hin zu Verdickung der Haut, Eiterungen, Hautnekrosen und Befall der tieferen Hautschichten.

 

Bei einem Nesselausschlag liegt eine spontane allergische Reaktion vor.
Es tritt eine umfangreiche Quaddelbildung auf, die klein lokal begrenzt aber auch großflächig sein kann. Der vorhandene Juckreiz ist unerträglich. Es kann zu Fieberschüben, Koliken und Durchfall kommen. Hintergrund ist die Kontaktaufnahme innerlich oder äußerlich mit einer Substanz, die in diesem Fall die Allergie auslöst. Das kann u. a. ein Pflegemittel, Futterbestandteil, Medikament oder Insektenstich sein.